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AS4 – Interoperability to the max…

Die Marktkommunikation in Deutschland wird runderneuert. AS4 ist das neue Kommunikationsprotokoll der Wahl. Aber ist es wirklich so neu? In Österreich ist es beispielsweise bereits ein alter Hut…

Seit Jahren koexistieren Standards wie E-Mail, AS2, REST API oder SFTP als mehr oder weniger sichere Kommunikationsprotokolle für den Datenaustausch beim Lieferantenwechsel, der Bilanzkreisabrechnung, Redispatch 2.0 und anderen regulierten Prozessen.

Mit der Zeit haben sich hierbei jedoch unterschiedliche Protokollwelten entwickelt, unterschiedliche Standardisierungen wurden sowohl bei den Kommunikationsprotokollen (E-Mail, AS2, REST API, SFTP) als auch bei den Nachrichtenformaten (z.B. EDIFACT und XML) etabliert.

Technisch erfordert die Interoperabilität der Marktkommunikation eine Standardisierung des Kommunikationsprotokolls, des Datenformats und des Geschäftsprozesses.

Es ist ein großer Schritt für die Marktkommunikation in Deutschland, in Zukunft auf hohem Sicherheitsniveau Interoperabilität herzustellen: Mit AS4 soll ein einheitliches Protokoll eingesetzt werden, mit einer BSI-konformen Zertifizierungsinfrastruktur das Sicherheitsniveau erhöht werden und die Überführung der Nachrichtenformate vom EDIFACT-Standard der 90er Jahre in Richtung XML ist ebenfalls absehbar.

Von unseren österreichischen Nachbarn lernen

Seit dem Jahr 2013 erfolgt die Marktkommunikation in Österreich im Rahmen des EDA-Standards in genau dieser Form: Es gibt über alle Marktprozesse hinweg genau einen Standard für den Datenaustausch. Dies war über fast 10 Jahre ebMS 2.0 (quasi ein Vorläufer von AS4, das seinerseits auf dem Standard ebMS 3.0 aus der ebXML-Protokollfamilie basiert).

Im Mai 2022 stellten ca. 240 österreichische Marktteilnehmer von ebMS 2.0 auf AS4 um. Dieser Wechsel fand lediglich an einem Wochenende durch die automatische Aktualisierung eines zentralen Teilnehmerregisters und die damit verbunden automatische Aktualisierung der Konfiguration der Datenaustauschsoftware PONTON X/P statt, die alle Marktteilnehmer nutzen.

Abgesehen von diesem Protokollwechsel nutzen die Österreicher jedoch bereits von Anfang an alle Vorteile dessen, was in Deutschland ab 2024 eingeführt werden soll:

  • Ein hohes Sicherheitsniveau Dank eigener Zerti-fizierungsautorität,
  • eine einfache Anbindung an das EDA-Netzwerk (neue Teilnehmer sind binnen 24 Stunden live),
  • eine einfache Verwaltung der Marktteilnehmer durch ein zentrales Register sowie
  • eine äußerst hohe Verfügbarkeit der dezentralen Kommunikationsinfrastruktur.

Die Marktkommunikation in Deutschland wird runderneuert

Seit Jahren koexistieren Standards wie E-Mail, AS2, REST API oder SFTP als mehr oder weniger sichere Kommunikationsprotokolle für den Datenaustausch beim Lieferantenwechsel, der Bilanzkreisabrechnung, Redispatch 2.0 und anderen regulierten Prozessen.

Mit der Zeit haben sich hierbei jedoch unterschiedliche Protokollwelten entwickelt, unterschiedliche Standardisierungen wurden sowohl bei den Kommunikationsprotokollen (E-Mail, AS2, REST API, SFTP) als auch bei den Nachrichtenformaten (z.B. EDIFACT und XML) etabliert.

Es ist ein großer Schritt für die Marktkommunikation in Deutschland, in Zukunft nun auch auf hohem Sicherheitsniveau Interoperabilität herzustellen: Mit AS4 soll ein einheitliches Protokoll eingesetzt werden, mit einer BSI-konformen Zertifizierungsinfrastruktur soll das Sicherheitsniveau erhöht werden und die Überführung der Nachrichtenformate vom EDIFACT-Standard der 90er Jahre in Richtung XML ist ebenfalls absehbar. Aber: In Deutschland wird zu jedem Prozess eine individuelle Implementierung der Datenkommunikation festgelegt. Dies sorgt für Aufwand und Frustration – also Sand im Getriebe der Interoperabilität.

EDA ist hingegen so angelegt, dass diese eine Datenaustauschinfrastruktur für alle Marktprozesse eingesetzt werden kann („bottom-up Prinzip“). Wäre dies in Deutschland so gegeben, so hätten sich beispielsweise die Implementierer von Redispatch 2.0 nur noch auf die fachlichen Aspekte des Prozesses konzentrieren müssen – alles andere wäre „Eh da“ gewesen.

Folglich ist das österreichische Ergebnis überwältigend: Wer als Lieferant von Strom oder Gas von Deutschland zu unseren Nachbarn expandiert, findet eine breite Servicewelt vor, in der die EDA-Infrastruktur mit alternativen Zugängen genutzt werden kann:

  • Manuell für kleine Teilnehmer (denn jeder beginnt beim Markteintritt einmal mit dem ersten Wechselprozess),
  • über Dienstleister und deren SaaS-Plattformen,
  • oder durch das Einrichten eines eigenen Kommunikationsendpunktes (PONTON X/P).

In jedem Fall ist nach der Konfiguration des Zugangssystems jeder andere Marktteilnehmer binnen 24 Stunden erreichbar. Bilaterales Konfigurieren entfällt komplett.

Schließlich erfährt gerade das aktuelle Thema Energiegemeinschaften (die sich in der Netzhierarchie weit über den Rahmen des deutschen „Mieterstroms“ hinaus erstrecken) einen starken Förderanschub in Österreich durch flexible Netzentgelte ( SNE-V 2018 – 2. Novelle 2021 – Ortstarife). Die dafür erforderlichen zusätzlichen Prozesse der Marktkommunikation werden natürlich über EDA durchgeführt, denn die Kommunikationsinfrastruktur ist ja “eh da”!

So etwas geht auch in Deutschland: Kontaktieren Sie uns gerne: info@ponton.de